Forschung zum „Trojanischen Pferd“ der Zellkommunikation

Das Tumormikromilieu der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) ist für das Überleben von leukämischen Zellen überaus wichtig. Die Zellen des Tumors kommunizieren über die Sekretion von extrazellulären Vesikeln (EV) – den „Trojanischen Pferden“ - mit nicht-malignen Zellen wie Fresszellen oder T-Zellen. Diese sind in der direkten CLL-Umgebung stark verändert und unterstützen das Fortschreiten der Erkrankung.
Mittels einer selbst erfundenen Methode ist es Daniel Bachurski gelungen, zum ersten Mal EV-vermittelte Effekte zu messen und somit zu einem umfassenderen Verständnis von therapierelevanten interzellulären Kommunikationsmechanismen beizutragen. Diese Aspekte sollen das fundamentale Verständnis vom Überleben der leukämischen Zellen erhöhen und neue Therapiestrategien für Hochrisiko-Patienten begründen.
In seiner jüngsten Förderung unterstützt die Stiftung „Exzellenz-Initiieren“ sowohl das Forschungsprojekt des Wissenschaftlers als auch – bereits in 2021 – die Anschaffung des dafür notwendigen Massenzytometers.

Einsatz moderner Technik

Die hochdimensionale bildgebende Massenzytometrie (Hyperion) ermöglicht es, die komplexe Gewebearchitektur von gesunden und maligne transformierten Geweben ganzheitlich zu verstehen, um neue Tumormikromilieu-basierte Therapiestrategien zu entwickeln. Hierfür werden Antikörperpanel mit bis zu 40 verschiedenen Metallisotop-gekoppelten Antikörpern genutzt, um gleichzeitig verschiedenste Zelltypen in Gewebeschnitten anzufärben. Diese hochmoderne Technik erlaubt in enger Zusammenarbeit mit Bioinformatikern völlig neue Einblicke in die Komposition und Organisation des Tumormikromilieus einer Vielzahl an Krebserkrankungen.


Daniel Bachurski (Foto: MedizinFotoKöln)